feinlein II


Natascha Brändli



Ausstellung vom  25.9. bis 1.11.2020

Warmweiherstrasse 23

Warmweiherstrasse 32

In den Arbeiten von natascha brändli dominiert eindeutig das Thema der Linie. 

Die Linie findet sich nicht nur im Zeichnerischen auf Papier, wo man es erwarten könnte. Auch ihre 3 D gedruckten Arbeiten haben fast immer ein starkes lineares Element. 

Entschleunigt, sich scheinbar gänzlich dem allgegenwärtigen „schneller!“ wiedersetzend und damit fast schon wie weltentrückt entsteht so Linie für Linie, die räumlichen Zeichnungen langsam aufbauend.

Diese spannungsreichen Arbeiten bewegen sich medienübergreifend zwischen Zeichnung, Malerei und Objekten. 


Auch bei den in Mischtechnik entstehenden Zeichnungen auf Papier spielt Rhythmus eine große Rolle. Hierbei jedoch kommt der Zeichenrhythmus allein aus der Künstlerin selbst, ohne das Anpassen an äußere Vorgaben und ohne eine gewisse  Abhängigkeit von diesen.


„…Denn alles, was sie zeichnet, ist die indirekte unverstellte Aussage ihrer Selbst, ist Ausdruck ihrer innersten Gefühle. Sie zeichnet instinktiv nach ihrer innere Choreographie, nach dem Rhythmus ihrer Existenz. 

„Mein Sein zeichnen“, könnte die Künstlerin diesen intensiven, inneren Entstehungsprozess ihrer Werke nennen.…“


(Dr. Heinz Höfchen, mpk Kaiserslautern)

3d zeichnung 

n°56, PLA, 59x54x4cm, 2019

"ohne titel", aus der reihe "mikromakros", PLA 70 x 80 x 2 cm, 2019

"ohne titel", Ölfarbe auf Papier, 115x147cm, 2019

"3d zeichnung n°27" (aus der reihe: "richtig stricken konnte ich noch nie,
aber die geduld habe ich von meiner großmutter"), 82,102x2cm, 2016

"ohne titel" (aus der reihe: "aus den fugen geratene hirnwindungen),
Kugelschreiber auf Papier, 100x70cm,

"ohne titel",

Bleistift und ÖLfarbe auf Papier,  180 x 148 cm, 2017

"smueks", Ölfarbe auf Papier, 29,7x21cm, gerahmt 40x30cm, 2018

 

"ohne titel" (aus der reihe: "zitate") n°20, PLA, Holz, Dispersionsfarbe,
30x30x3cm, 2019

jeweils, "ohne titel", Bleistift auf Papier, 29,7 cm x 21 cm,

gerahmt 40 x 30 cm, 2019

"ohne titel", Bleistift und Ölfarbe auf Papier, 100x70cm, 2019

1-3 "ohne titel", Ölfarbe auf Papier, 100x70cm, 2019

 

"3d zeichnung n°23" (aus der reihe: "richtig stricken konnte ich noch nie,
aber die geduld habe ich von meiner großmutter"), 86x63x2cm, 2016

Iris Hoppe   Alice Musiol


Videoinstallation und Textarbeiten

 in den Schaufenstern des ehemaligen Lust for Life in Aachen


                               

                   mit Unterstützung der Landmarken AG


o.T.  2014 (Waffen aus Leder) Größe variabel, Leder, Klebeband

What Does It Mean…? 2020

Velours, Baumwolle, Garn, Keilrahmen  210 x 140 cm

Why do some people…? 2020

Velours, Baumwolle, Garn, Keilrahmen  210 x 140 cm

Do guns kill…? 2020

Velours, Baumwolle, Garn, Keilrahmen  210 x 140 cm

Das Werk von Alice Musiol umfasst ein breitesSpektrum an Medien: Zeichnungen,Druckgrafik,Wandarbeiten, Objekte, Skulpturen, Installationen, Projektionen – bis auf klassische Malerei und Fotografie kommt nahezu alles vor, was zeitgenössischer Kunst an Ausdrucksformen zur Verfügung steht.  

Im Zentrum steht dabei weniger das Medium, sondern vielmehr eine grundsätzliche Haltung, die zu einer Arbeit führt. Obgleich sich Musiol in hohem Maße auf Situationen, Räume, auf ein Repertoire von Vorhandenem-  Material, Gegenstände, Arbeitsmöglichkeiten etc. – einlässt, steht der Bezug zu ihrer eigenen Identität, zu ihrer Biografie und Körpererfahrung, zu ihren eigenen Zeitmaßstäben und den damit verbundenen Möglichkeiten immer im Mittelpunkt ihres Schaffens. 



www.alicemusiol.de

Mariko Saito


Baka-Tensai


baka                tupid - idiotisch(e) - idiot(e)

tensai              genius - genie - génie


Ausstellung vom  18.7. bis 31.7.2020


Zeichnung + Performance           Ausstellung in den Schaufenstern des ehemaligen Lust for Life mit freundlicher Unterstützung der Landmarken AG

Mariko Saito- aufgewachsenn in Tokio, in Paris malend und lebend, in drei Sprachen durch diese Wirrnis wandelnd: das ist spookie. „Lost in translation“, eine Wanderin zwischen den Welten, alles was sich ihr in diesen beiden Welten ereignet, widerfährt, verdaut und übersetzt sie für sich in ihrer Malerei, in Form von 

Tuschen, Acrylmalereien, Collagen und Übermalungen von alten Fotos, japanischen Rollbildern und katholischen Heiligenbildern. Wobei diese beiden Welten der europäischen Malereien und der 

japanischen Malerei gehörig durcheinanderpurzeln.


Sie nimmt sich von allem das, was sie für sich gebrauchen kann, ohne den Versuch, wie ich es in der Akademie bei Studenten aus Asien gesehen habe, die eine Welt über die andere zu stülpen. 

8 bayerische Kühe in Landschaft zu transformieren im Stile von japanischer traditioneller Tuschmalerei).


Mariko Saito ist eine moderne Nomadin. Als wir in München zusammen ausstellten, da zupfte sie mich während der Ausstellung am Ärmel: „Heiko, what is TACHISMUS?“ 

Hiebei fiel mir auf, Mariko Saito ist ein modernes Wesen, vollkommen unbefleckt von all der Kunstgeschichte 

und der Geschichte der Malerei vor ihr. 

Sie geht direkt auf die Malerei los, sie nimmt sich, was sie findet. Dies ist ein Zustand des wachen Sehens der Welt und dieseohne Umwege über Kunstgeschichte, direkt auf das Papier zu bannen.

Dies kann natürlich auch scheitern, doch auf der anderen Seite bietet dieses Verfahren des direkten Verdauens auch die Chance des Glückens.

Der Titel der Ausstellung BAKA - TENSAI gibt diese Haltung wieder „idiotisch - genial“. 

Bei alledem macht Mariko Saito einen durchaus entspannten Eindruck. Wenn sie, wie ich während eines Symposiums, bei dem sie beteiligt war (den „ Pelzhofener Kunstdingertagen“) beobachten konnte, müde ist, 

dann schläft sie. Wenn sie genervt oder verspannt ist, macht sie Körperübungen oder malt ohne Punkt und Komma.

Diese Direktheit im Leben, Handeln und Malen hat mich begeistert. Als gelte es „ den irrationalen Moment poetischer Zeitlosigkeit“ einzufangen.


Kunst entsteht in dem Augenblick, in dem ich einen Betrachter zum Erstaunen bringen kann- das ist das Glück des Gelingens.


Heiko Herrmann 2017

Volker Saul


one way or another



Ausstellung vom  14.3. bis 26.4.2020

Installation mit Teilen der Werkserie sechsundzwanzig

im Raum für Gäste Warmweiherstrasse 23

Orange  Blau

Hellrosa  Grün

Grün  Gelb

Raum für Gäste Warmweiherstrasse 32

Zu Volker Sauls neuer Werkserie »sechsundzwanzig«


Das besondere Verhältnis zwischen künstlerischer Diktion und Zufall spielt in den Arbeiten von Volker Saul grundsätzlich eine Rolle. Es fordert den Künstler immer aufs Neue heraus, will von ihm austariert sein und teilt sich in seiner Offenheit und Ambivalenz dem Betrachter als besonderer Reiz mit. In den neuen Aluminiumstücken zeigt sich diese letztlich unhinterfragbare Balance sogar zu einem mobilen System erweitert.

Volker Saul hat vor Jahren für ein Projekt aus 2 mal 3 Meter großen Aluminiumplatten organoide Formen herausschneiden lassen. Nun ist Saul auf die verbliebenen Reststücke gestoßen, sind sie doch in ihrer drei Millimeter Dicke à la shaped canvases sozusagen von vergleichbarer Qualität. Die Form ist nicht eindeutig zu definieren und fern aller Symbolik. Manche der 26 »Negativa« haben neben ihren weich fließenden Begrenzungen die harten Kanten der originalen Platten. Saul hat den grundierten Teilen spontan mit großzügiger, schwungvoller Geste Farbe aufgebracht, vielfach noch eine weitere andersfarbige Acrylschicht, ohne die untere gänzlich zu überdecken. Die abschließende Lackschicht lässt die lebendige Oberfläche mitsamt der dicken, wenig formgerechten Pinsel- und Farbspuren wirksam werden.

Nun heißt es, die beidseitig bemalten Stücke zu gruppieren und zu ordnen. Da sie selbstverständlich gleichwertig sind, fällt dem jeweiligen Raum die Rolle zu, sie als Ensemble zur Geltung zu bringen. Sie lassen sich entweder auf einem flachen Display nebeneinander auslegen, an einer Wand neben- und übereinander hängen oder aber ringsum auf mehreren Simsen platzieren. Jede Anordnung im Raum bringt eine spezifische Aussage und Auslegung dessen hervor, was den einzelnen Stücken und dem Ensemble insgesamt inhärent ist. Unter Augenhöhe lose gegen die Wand gelehnt, ermöglicht es, mehrere Stücke so vor- und hintereinander zu stellen, dass sich Segmente überschneiden. Dies lässt an Sauls mehrschichtige Papierarbeiten denken, insbesondere, wenn man hinzurechnet, dass bei den Reliefs auch die leeren, weißen Wandflächen einen entscheidenden Part als erweiterte Räumlichkeit spielen. Zudem werfen sie Schatten und durch das Überlappen kommt es zu weiteren freien Konfigurationen, die teilweise gegenständliche Assoziationen zulassen. Auch emotionale Situationen wie Gespräche miteinander, Kämpfe gegeneinander oder in sich ruhende Positionen kann der Betrachter herauslesen, denn diese Art der Aufstellung gewährt eine direktere körperliche Nähe als andere denkbare Anordnungen im Raum.

Als Installation gesehen zeigt sich das Ensemble wie ein offenes, flexibles System, dessen Einzelobjekte ihren je eigenen Charakter haben. Seiner Gesamtheit aber kommt möglicherweise mehr Bedeutung zu als der Summe seiner einzelnen Teile. 


   Renate Puvogel, Aachen im Februar 2020

Solo Show »Volker Saul: one way or another«, Raum für Gäste, Aachen, 13.3.–19.4.20

Hellrosa  Grün

Acryl auf Aluminium 2020

ca. 76 cm x 43 cm x 3 mm

ca. 87 cm x 48 cm x 3 mm

Display MDF 

180 x 10 x 2,2 cm

Installationsansicht

 

Ohne Titel,

Acryl auf geschnittenem Papier,

2018/19, 42 x 29,2 cm, 

2-3 lagig

Grün Gelb

Acryl auf Aluminium 2020

ca. 76 cm x 43 cm x 3 mm

ca. 76 cm x 43 cm x 3 mm

Display MDF 

180 x 10 x 2,2 cm

Ohne Titel,

Acryl auf geschnittenem Papier,

2019, 70 x 50 cm, 2-lagig

Ohne Titel,

Acryl auf geschnittenem Papier,

2018/19, 42 x 29,2 cm, 

2-3 lagig

 

Ohne Titel,

Acryl auf geschnittenem Papier,

2018/19, 42 x 29,2 cm, 

2-3 lagig

Orange Blau

Acryl auf Aluminium 2020

ca. 76 cm x 43 cm x 3 mm

ca. 76 cm x 43 cm x 3 mm

Display MDF 

180 x 10 x 2,2 cm

Ohne Titel,

Acryl auf geschnittenem Papier,

2019, 70 x 50 cm, 2-lagig

Ohne Titel,

Acryl auf geschnittenem Papier,

2019, 70 x 50 cm, 2-lagig

 

Ohne Titel,

Acryl auf geschnittenem Papier,

2018/19, 42 x 29,2 cm, 

2-3 lagig

Iris Hoppe


Grenzzirkel





Solistin 2019


1 Videoskulptur / Rauminstallation

Drahtskulptur mit audiovisuellen digital- und analog Equipment                              


Skulptur 330 x 220 cm







In dem nahezu quadratischen Raum (Hausnr. 23) zeigt Iris Hoppe die Videoskulptur Solistin (2019).

Eine Balletttänzerin aus Drahtgeflecht dreht sich langsam um ihre Achse. Ausgestattet mit aufwendiger Technik, deren Kabel so etwas wie Blutgefäße sein könnten, die die Energiezentren miteinander verbindet, wirft sie aus drei Projektoren Bilder an die Wand.

Diese Bilder erzählen von dem Auflösen einer Wohnung, eines Lebens, und rotieren mit der Figur.


Im Kopf der Figur befindet sich ein Display mit dem Porträt einer älteren Frau, 

Iris Hoppes Mutter. Das Lied „Die Gedanken sind frei“ wird aus Lautsprechern an den Ohren abgespielt- die Musik kommt hier aus den Ohren. Es gibt viele Einzelheiten in der komplex gebauten Installation, die in der Kombination mit den projizierten Bildern und der Musik eigene Assoziationen auslösen und an eigene Erinnerungen und Erfahrungen anknüpfen können.






Videoaufnahme Peter Hinschläger

Individual Borders 2003 


Partizipatives Videoprojekt / Intervention im öffentlichen Raum     

40 PartizipantInnen      


09:10 min. DV mit O-Ton 

Individual Borders wurde 2003 auf der Biennale di Venezia in der Utopia Station Arsenale im Rahmen von [ve] 01 border counter gezeigt, ein Ausstellungsprojekt des Forscher-Netzwerks Multiplicity und  Stefano Boeri (IT). 


Das Video entstand auf einer Autofahrt zwischen Berlin und Venedig, bei der Hoppe die deutsch-tschechische, tschechisch-österreichische, österreichisch-slowenische und slowenisch-italienische Landesgrenze sowohl auf abseitigen Nebenstraßen, wie auf Hauptverkehrsstraßen passierte.  An den Grenzübergängen sprach sie Reisende an und bat diese, vor dem staatlichen Grenzübergang ihre ganz persönliche Grenze mit einem Stück Kreide auf dem Asphalt zu definieren. 

Die Installation besteht aus zwei Teilen:

im projizierten Film ist zu sehen, wie die Tochter von Iris Hoppe mit 120 Radschlägen an 120 Kunstwerken der Biennale in Venedig 2017 vorbei turnt und dabei immer wieder Pausen macht, in denen sie der Kamera den Rücken zuwendet und das Kunstwerk betrachtet.

Gleichzeitig wird der Schattenriss eines Spielzeug-Riesenrades auf die Leinwand projiziert, dessen Bewegung in die gegenläufige Richtung geht. So überschneiden sich in den Bildern zwei verschiedene Rhythmen und Zeitläufe und finden manchmal eine kurze Pause, wenn das Mädchen innehält, um ein Werk zu betrachten. 

In der Installation bezieht Iris Hoppe ihre Tochter in ihr Werk ein, deren spielerisches Radschlagen die Idee auslöste. Durch das Einbeziehen ihrer nächsten Umgebung und der verschiedenen Generationen- in der Videoskultptur „Solistin“ ist 

es die Mutter, die auf dem Bildschirm im Kopf der Figur zu sehen ist- schafft es Iris Hoppe,

über die Bewegung, das Drehen, das Kreisen etwas vom Vergänglichen und Flüchtigen, von Erinnerungen spürbar werden zu lassen.


Zeitwerk 2017


1 Videoinstallation mit analogem Spielzeug-Riesenrad 

Projektion  300 x 400 cm


DV (8 Min. Endlosschleife), Videobeamer, Leinwand,

DVD Player, 2 Lautsprecher, Spielzeug-Riesenrad (Durchm. 50 cm), Stehlampe

Gesamtformat variabel, Schattenwurf Durchm. mind. 300 cm

Videoaufnahme Peter Hinschläger

Fotos und Videos VG Bild - Kunst 

 

 Exercise to stay in balance 2017 

Zeichnung auf Papier 

Ecoline, Kohle, Graphit 

70 x 50 cm 

 

Submerge (entwachsen) 2015 

Zeichnung auf Papier 

Ecoline, Kohle, Graphit 

50 x 35 cm 

 

 Zeit…die Macht der fortschreitenden Zerstörung 2019 Fotoarbeit

 Pigmentdruck auf Barytpapier, 

Dibond Kaschierung 

 

 Outgrow (entwachsen) 

2015  

Zeichnung auf Papier

Ecoline, Kohle, Graphit   

50 x 35 cm

 

 Nachlass I. 

2019 

 Pigmentdruck auf Barytpapier, 

Dibond Kaschierung 

100 x 80 cm

 

Discharge (entladen) 2015 

Zeichnung auf Papier 

Ecoline, Kohle, Graphit 

50 x 35 cm 

 

 Garten 2019 

 Pigmentdruck auf Barytpapier, 

Dibond Kaschierung 

100 x 80 cm