Un monde à part
Malerei
Keramische Arbeiten
Zeichnungen
von
Martes Bathori
Ausstellung vom 22.4. bis 25.05.2022
Eröffnungsrede Christian Rein, Kulturredakteur, Medienhaus Aachen
Martes Barthori, mit bürgerlichem Namen Mathias Robert, ist 1970 geboren und lebt und arbeitet in Paris. Er ist ein facettenreicher Künstler, dessen Werk sowohl Installationen, plastische Figuren, Malerei, keramische Arbeiten und Glasfenster als auch Zeichnungen und graphic novels umfasst.
Im Raum für Gäste in Aachen zeigt er aus diesem vielseitigen Werk unter dem Titel „un monde à part“ großformatige Gouachen auf Papier, die er nach Skizzen malt, die auf seinen Reisen entstanden sind, große farbintensive Stadträume, die ohne Mischungen der Farbe, rein aus den Überlagerungen der Primärfarben, konzipiert sind.
Diese Herangehensweise entstand ursprünglich aus seiner Auseinandersetzung mit der Technik der Lithografie, mit der er sich bis heute beschäftigt. Ausserdem zeigt er eine Installation aus seinen figurativen Arbeiten und Teile seines keramischen Werkes. Ausgebildet als Bühnenmaler, hat er einige Jahre Szenografien großer Modeschauen gestaltet; seine Liebe zu theaterartigen Inszenierungen ist in seinen Installationen deutlich zu spüren.
Einen weiteren wichtigen Aspekt seiner Arbeit zeigt er im Alten Schlachthof in Eupen. Schon längere Zeit beschäftigt sich Martes Barthori mit einer dystopischen Phantasie über eine Welt, in der die Schweine die Menschheit versklavt und die Macht übernommen haben. Die Arbeiten, die er im Alten Schlachthof in Eupen zeigen wird, sind Teil dieser „Utopia Porcina“ und zeigen groteske, teilweise pornografische und grausame Visionen dessen, was passiert, wenn sich Schweine nicht besser verhalten als Menschen, wenn sie nur die Macht dazu haben. Oder besser gesagt - dass sie genau so manipulativ, demagogisch und ohne Mitleid sind und damit zu einem Spiegel dessen werden, was der Mensch anderen Spezies antut. Das verstört und ist faszinierend wie eine erschreckende absurde Komödie und lässt in der Bildsprache denken an George Grosz oder Otto Dix. Gleichzeitig spürt man den Einfluss der japanischen Kultur, von der er fasziniert ist, vor allem japanischen klassischen Zeichnungen, Mangas und Filmen, die mit dem Grotesken spielen. (Text Vera Hilger
Gefördert durch die Stadt Aachen und den Euregio Fonds